“Alles gut!” – Floskeln als Karrierekiller

"Na, wie geht es Ihnen? Alles gut?" – Wer solche Dialoge im Berufsalltag kennt, weiß, wie Floskeln in einer Konversation wirken können. Warum gerade Führungskräfte darauf achten sollten, Floskeln und Phrasen zu vermeiden und wie Sie dadurch an Souveränität gewinnen, erfahren Sie in unserem neuen Beitrag.

“Alles gut!” – Floskeln als Karrierekiller

Warum Phrasen alles andere als kommunikativ sind

“Hallo Frau Meier, alles gut bei Ihnen?”, “Ja, alles gut.” Scheinbar eine nette Konversation, wie sie tagtäglich im ganzen Land ablaufen kann. Scheinbar? Ja! Denn Floskeln wie “Alles gut?” zeugen nicht unbedingt von Kommunikationsstärke. Floskeln und Phrasen bedienen sich oftmals leeren Worthülsen ohne nennenswerten Inhalt. Wer möchte so kommunizieren, gerade im Berufsalltag, gerade als Führungskraft?

Phrasen und Floskeln im Sprachgebrauch

Die meisten von uns verwenden Redewendungen, Floskeln und Phrasen meist unbewusst. Doch sollten wir unserer Art, wie wir Dinge sagen, mehr Gehör schenken. Denn gerade die Art, wie wir uns ausdrücken und uns unserem Umfeld mitteilen, prägt das Bild über uns. Das, was wir sagen, wird von unserem Gegenüber interpretiert und uns und unserer Außenwirkung zugeschrieben. Drücken wir uns also, gerade im Berufsalltag, oft mit Phrasen und Floskeln aus, wirkt dies weniger kompetent, inhaltsleer und desinteressiert. Warum das so ist, erklären wir anhand der “Alles gut?”-Floskel:

“Alles gut?” – oder der Versuch, interessiert zu wirken

Vielleicht möchten Sie von Ihrem Gegenüber wirklich erfahren, ob alles gut bei ihm oder ihr ist, weil Sie ihm oder ihr ansehen, dass es ihm oder ihr nicht gut geht. Doch selbst dann ist die inflationär gebrauchte Floskel nicht wirklich die beste Grundlage für das, was Sie erfahren möchten. Ein simples “Wie geht es dir? Du siehst müde aus.” bekundet aufrichtiges Interesse und Sie erfahren womöglich eher, wie es Ihrem Gegenüber geht als mit einem “Alles gut?”. 

Im Berufsalltag ist authentische Kommunikation, gerade von Führungskräften, essentiell für deren Außenwirkung, Auftreten und Beurteilung. Wenden also gerade Führungskräfte öfter mal Phrasen an wie “Alles gut?”, “Nur die Harten kommen in den Garten” oder “Dienst ist Dienst, Schnaps ist Schnaps”, dann lenken sie die Konversation, egal, ob bewusst oder unbewusst, in ein weniger professionelles Fahrwasser. Die Folge: Das Team sensibilisiert sich nach und nach für den Sprachstil seiner Führungskraft. Und die häufige Verwendung von leeren Worthülsen spricht eher weniger für Kompetenz und Seriosität, wodurch die Führungskraft an Geltung einbüßt. Für Führungskräfte gilt also: Wer als Führungspersönlichkeit ernst genommen werden möchte, sollte auf seinen Sprachstil achten. Doch auch andere profitieren von diesem Rat. Etwa Jobsuchende, die in einem Bewerbungsgespräch zu viele dieser klassischen Phrasen verwenden, die dadurch eher ungeeignet für die Stelle wirken, weil man ihnen weniger zutraut und die Kommunikationskompetenz abspricht. In beiden Fällen wird es früher oder später darauf hinauslaufen, dass man wegen der (zumeist ungewollten) Außenwirkung als nicht passend für diese Stelle empfunden wird. 

Wie bessere Kommunikation gelingt

Die Art, wie wir mit anderen sprechen, steuert also den kompletten Kommunikationsfluss und die Interpretation des Gesprächs. Die “goldene Regel” für eine gelungene Kommunikation im Berufsleben lautet demnach: Sprich präzise, verständlich und eindeutig. Wer sich also wirklich für den Gemütszustand des Gegenübers interessiert, fragt nicht danach, ob “alles gut” ist und damit unterschwellig suggeriert, dass ja alles gut sein muss, weil es sonst eben nicht normal ist. Sondern fragt eben genau danach! Wer statt “Nur die Harten kommen in den Garten” trotzdem sagen möchte, dass sich harte Arbeit auszahlt, sagt genau jenes. Und wer seine Mitarbeitenden darauf hinweisen möchte, dass Berufliches und Privates getrennt werden sollen, teilt auch genau das mit und spricht nicht durch die Blume. Damit erleiden Führungskräfte keinen Souveränitätsverlust durch ihre unangebrachte Kommunikationsweise und wahren ihr Gesicht vor dem kompletten Team.

#Autor#

Svenja Oeder

Communications Manager (mehr anzeigen)
Svenja ist als Communications Manager bei kursfinder.de tätig. Sie sorgt als Redaktionsleitung unter anderem dafür, dass die Webseite nutzerfreundlich und SEO-optimiert gestaltet ist, sodass die Portalnutzer:innen zu der Weiterbildung gelangen, die sie weiterbringt. Dazu stellt sie mit ihrem Website-Team sicher, dass die Kurse der Anbieter auf kursfinder.de ansprechend dargestellt werden. Neben ihrer Website-Tätigkeit stammen alle Beiträge des kursfinder.de-Wissensguides aus ihrer Feder. In diesem wird regelmäßig ein neuer, kurzweiliger Artikel veröffentlicht, der den Lesenden entweder eine neue Kompetenz aufzeigt oder Zusatzwissen im Job vermittelt. (weniger anzeigen)

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Svenja ist als Communications Manager bei kursfinder.de tätig. Sie sorgt als Redaktionsleitung unter anderem dafür, dass die Webseite nutzerfreundlich und SEO-optimiert gestaltet ist, sodass die Portalnutzer:innen zu der Weiterbildung gelangen, die sie weiterbringt. Dazu stellt sie mit ihrem Website-Team sicher, dass die Kurse der Anbieter auf kursfinder.de ansprechend dargestellt werden. Neben ihrer Website-Tätigkeit stammen alle Beiträge des kursfinder.de-Wissensguides aus ihrer Feder. In diesem wird regelmäßig ein neuer, kurzweiliger Artikel veröffentlicht, der den Lesenden entweder eine neue Kompetenz aufzeigt oder Zusatzwissen im Job vermittelt.

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