Neurowissenschaften und Psychotherapie

Neurowissenschaften und Psychotherapie

Ziel

Der Kurs befasst sich mit dem kritischen Dialog von Neurowissenschaften und Psychotherapie. Während auf der einen Seite ein Zuwachs an neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zu einer Erweiterung klinischer Erklärungsmodelle und Behandlungsansätze beiträgt, so stellt sich andererseits zugleich die Frage, wie weitreichend die daraus resultierenden therapeutischen Implikationen zu bewerten sind.
Im Rahmen des Kurses werden wir Ihnen Kenntnisse im Bereich der Neurobiologie psychischer Erkrankungen und zu Konzepten der Neuropsychotherapie vermitteln. Der erste Kursteil führt in das Thema ein und integriert verschiedene Sichtweisen zur Rolle und Bedeutung der Neurowissenschaften in der Psychotherapie. Möglichkeiten und Grenzen neurowissenschaftlicher Befunde werden aufgezeigt und diskutiert. Dabei werden zunächst Zusammenhänge betrachtet und Erklärungsansätze aufgezeigt. Dabei stellen sich beispielsweise Fragen nach neuronalen Korrelaten von Psychotherapie oder der Relevanz von Daten aus der Bildgebung für die Psychotherapie.
Im zweiten Teil des Kurses gehen Sie auf neurobiologische Erkenntnisse zu besonders bekannten Störungsbildern und deren Therapien ein. Die Effekte von Psychotherapie auf neurobiologischer Ebene werden u.a. bei depressiven Störungen betrachtet. Auch die Besonderheiten im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden beschrieben, bevor der Kurs mit einer perspektivischen Auseinandersetzung zu den Anforderungen an eine neurowissenschaftlich basierte Therapie psychischer Störungen abschließt.