Beschreibung
Tribologische Systeme werden mehrheitlich unter geschmierten Bedingungen betrieben. Aufgrund der physikalischen und chemischen Eigenschaften eines Schmierstoffes ist es möglich, einen tragfähigen Schmierfilm aufzubauen, welcher im Idealfall zu einer vollständigen Trennung zwischen den beiden Oberflächen führt. Im Rahmen dieses Seminars wird der Fokus auf die hydrodynamische bzw. elastohydrodynamische Schmierung gelegt und gezeigt wie diese Schmierungszustände erreicht und beschrieben werden können. Diese Schmierungszustände werden anhand klassischer Anwendungen wie in Gleitlagern, Wälzlagern sowie Zahnrädern erörtert.
Sie lernen, wie Sie ausgehend von den Fließeigenschaften von Schmierstoffen die Hydrodynamik mit Hilfe der Reynoldsgleichung beschreiben können. Außerdem werden anhand einfacher Kontaktgeometrien und -bedingungen aufgezeigt, wie sich die rheologischen Eigenschaften sowie der Druckverlauf und die Tragfähigkeit berechnen lassen. Die Grenzen der hydrodynamischen und elastohydrodynamischen Schmierung werden im Hinblick auf typische Ausfallursachen und Schädigungen anhand der Tribosysteme Gleitlager, Wälzlager und Zahnräder aufgezeigt.
HINWEIS
Dieses Seminar ist Bestandteil des Zertifikatslehrgangs „Tribologie Experte (TAE)“ www.tae.de/60160 und kann auch einzeln gebucht werden.
Dieses Seminar richtet sich an Entwickler und Konstrukteure, die sich mit der Auslegung sowie Optimierung geschmierter tribologischer Systeme befassen.
Dienstag, 11. Juni 2024
9.00 bis 16.30 Uhr, inkl. Pausen
Grundlagen der Schmierstoffe und Schmierungszustände
- Aufgaben und Eigenschaften von Schmierstoffen
- typische Basisöl- und Additivchemien
- Reibungszustände und Begriffe anhand der Stribeck-Kurve
- Einflussfaktoren auf die rheologischen Eigenschaften von Schmierstoffen
- einfache Berechnungen von Viskosität (Temperatur, Druck) und Filmdicken
Grundlagen der Hydrodynamik (HD) und Elastohydrodynamik (EHD)
- phänomenologische Beschreibung
- Herleitung der Reynoldsgleichung (Dünnfilmnäherung)
- einfache Berechnung von Druckprofilen
- Überleitung zum generalisierten EHD-Problem (Linienkontakt)
- wesentliche EHD-Parameter
Anwendungsbeispiele
- Gleitlager: Funktionsprinzip des Schmierstoffs, Berechnungsansätze zur Auslegung
- Wälzlager: Funktionsprinzip des Schmierstoffs, typische Schädigungsarten z.B. verursacht durch Mangelschmierung
- Zahnräder: Funktionsprinzip des Schmierstoffs, typische Schädigungsarten
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