Beschreibung
Der Einsatz von Lehren zur Prüfung der Einhaltung der Hüllbedingung sowie der Maximum-Material-Bedingung unmittelbar in der Fertigung ist oft einfacher, schneller durchgeführt und robuster als die messtechnische Erfassung der Paarungsgeometrie mit Koordinatenmessgeräten. Maßliches Prüfen durch Lehren ist die "vorweggenommene Montage" und sichert die Montierbarkeit der Bauteile. Voraussetzung ist, dass die Lehren richtig konzipiert worden sind.
Kommende Starttermine
Hinweise zu Hard- und Software
- PC oder Laptop mit stabiler Internetanbindung (mind. 6 Mbit/s)
- Kopfhörer mit Mikrofon, bei Laptops reichen auch eingebaute Mikrofone und Lautsprecher
- Kamera (nicht zwingend erforderlich)
Um Bandbreite zu sparen arbeiten wir weitestgehend ohne Video. Vereinzelt vereinfacht die Videoübertragung jedoch die Zusammenarbeit und kann daher je nach Fall erforderlich werden. - Zwei Bildschirme (nicht zwingend erforderlich)
Ein zweiter Monitor ist bei Softwareschulungen von Vorteil, um parallel zur Präsentation mit der Software arbeiten zu können. - Unsere Online-Schulungen führen wir mit Microsoft Teams durch. Bei In-House-Online-Schulungen verwenden wir alternativ nach Rücksprache auch TeamViewer, Zoom, Skype, Cisco oder Webex, vorausgesetzt, Sie stellen uns das jeweilige Online-Tool zur Verfügung.
Inhaltsübersicht
1. Tag
- Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsgrenzen der Werkstückprüfung mittels Lehren - Stand der Normung
- Maßdefinitionen nach DIN EN ISO 286, DIN EN ISO 14405-1, DIN EN ISO 2692 (theoretische Maße an der Nenngeometrie, Maße am Werkstück und ihre Bedeutung für das maßliche Prüfen durch Messen und Lehren)
- Anforderungen an Lehren nach DIN 2239 und DIN EN ISO 1938-1
- Tolerierungsgrundlagen für die Lehrengestaltung und -dimensionierung: Hüllbedingung, Maximum-Material-Bedingung (MMR), Minimum-Material-Bedingung (LMR)
- Gestaltung, Bemaßung und Tolerierung von Lehren der Längenprüftechnik für Passmaße mit Hüllbedingung nach dem Taylorschen Grundsatz
- Arbeitsbeispiele und Praktikum zur Gestaltung und Tolerierung von Lehren für Rund- und Flachpassungen nach DIN 2249, DIN 2259 u. a.
2. Tag
- Gestaltung, Bemaßung und Tolerierung von Funktionslehren für die Prüfung der Paarungsgeometrie von Montagebauteilen bei Form-, Richtungs- und Ortstoleranzen, kombiniert mit der Maximum-Material-Bedingung
- Arbeitsbeispiele und Praktikum zur Gestaltung, Bemaßung und Tolerierung von Funktionslehren
- Theoretische Grundlagen zur Eignungsuntersuchung attributiver Prüfprozesse - Abriss (Für die Vertiefung dieses Wissens wird auf das Seminar 030-FMT verwiesen.)
Schulungsdauer
Schulungsziel
Ziel des Seminars ist es, die Teilnehmer mit den Grundlagen der Gestaltung, Bemaßung und Tolerierung von Lehren zur Prüfung von Passmaßen sowie von Funktionslehren zur Prüfung von maßabhängigen Form- und Lageabweichungen auf der Grundlage der aktuellen GPS-Normen vertraut zu machen. Gab es bis 2017 mit der DIN 7150-2 eine ausschließlich nationale Sicht auf die Dimensionierung und Gestaltung von Lehren für Größenmaße, ist mit der DIN EN ISO 1938-1 erstmalig eine internationale Norm bereitgestellt worden. Die Neuerungen dieser Norm für die Lehrengestaltung werden im Seminar vorgestellt.
Nach Besuch des Seminars sollten die Teilnehmer befähigt sein, aus der Bemaßung und Tolerierung der Merkmale die Lehrenkontur und die Lehrenmaße abzuleiten. Anhand der im Seminar vorgestellten Berechnungsgleichungen und zahlreicher Tolerierungsbeispiele wird es ihnen möglich sein, die Zusammenhänge bei der funktions- und montageorientierten Werkstückprüfung mittels Lehren konstruktiv und prüftechnologisch im Unternehmen umzusetzen.
Zielgruppe / Voraussetzungen
Mitarbeiter, die Lehren zur Werkstückprüfung konstruieren, berechnen, einsetzen und metrologisch überwachen.