Beschreibung
Die Angabe eines Messergebnisses ist nur dann vollständig, wenn sowohl den der Messgröße durch die Messung zugewiesene Größenwert als auch die damit verbundene Messunsicherheit angegeben werden. Die Messunsicherheit kennzeichnet die Streuung der Werte, die der Messgröße (auf der Basis vorliegender Information) zugewiesen wird.
Der Leitfaden zur Bestimmung der Messunsicherheit (GUM - Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement) erörtert detailliert eine sehr allgemeine und umfassende Berechnung der Messunsicherheit und erlaubt somit die Güte der Messung durch die Angabe der Messunsicherheit zu belegen.
Die Messunsicherheit ist ebenso eine Information zur Kalibrierung (DIN EN ISO/IEC 17025) und zur Prüfmittelüberwachung mit deren Hilfe über die Tauglichkeit und Eignung eines Prüfmittels entschieden wird. Dazu müssen Referenzen (Normale) herangezogen werden, deren Qualität wiederum anhand einer Messunsicherheit bewertet wird.
Kommende Starttermine
Hinweise zu Hard- und Software
Inhaltsübersicht
1. Tag
- Einführung in das Thema
- Forderungen aus der Normung und den Richtlinien zum Thema Messunsicherheit
- Einige Grundbegriffe zur Metrologie
- GUM - Überblick zu den Inhalten
- Standardmessunsicherheit
- Ermittlungsmethode A und Ermittlungsmethode B
- Kombinierte Standardunsicherheit
- Erweiterte Messunsicherheit und Protokollierung
- Vorgehensweise nach GUM Teil I
- Einige einfache Beispiele aus der Literatur
- Workshop: Ermittlung der Messunsicherheit an einem einfachen Praxisbeispiel
2. Tag
- Vorgehensweise nach GUM Teil II
- Sensitivitätskoeffizient, Korrelation, Freiheitsgradermittlung
- Konformitätsbewertung über Akzeptanzintervalle bzw. den guard band Faktor
- Weitere Beispiele aus DKD-3 und zu nichtgeometrischen Messaufgaben aus Elektrotechnik und Chemie (nach Bedarf)
- Fragen und Abschlussdiskussion
Schulungsdauer
Schulungsziel
Wir zeigen Ihnen, wie nach dem Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement (GUM, nahezu inhaltsgleich zu ISO/IEC Guide 98-3 und nur geringfügig in JCGM 100 (Joint Commitee for Guides in Metrology) modifiziert) die Messunsicherheit ermittelt und berechnet wird. Unterstützt durch unsere Schulungssoftware GUM-Designer bauen wir anhand zahlreicher Beispiele intuitiv auf einer Grafikoberfläche Messunsicherheitsstudien gemäß GUM, Anhang H und DKD-3-Beispielen auf.
Sukzessive wird der Anwender mit Konzepten wie der kombinierten Standardunsicherheit, erweiterten Messunsicherheit, den Sensitivitätskoeffizienten und den Varianten der Freiheitsgradermittlung vertraut gemacht. Auszeichnend für den GUM ist die prinzipiell für alle Messgrößen anwendbare Messunsicherheitsberechnung.
Die erweiterte Messunsicherheit (U) wird z. B. durch die Konformitätskriterien nach DIN EN ISO 14253-1:2017, ILAC G8:2019; EURACHEM/CITAC 2021 oder JCGM 106 "Die Rolle der Messunsicherheit bei der Konformitätsbewertung" bewertet. Die Konformitätsbewertung dient als Entscheidungsregel zur Kontrolle des Hersteller- bzw. Abnehmerrisikos und nutzt dafür Schutzabstände, die ein Vielfaches der Standardabweichung sind.
Ein Teil ist demzufolge nur dann konform, wenn es innerhalb des Akzeptanzintervalles, d. h. Toleranzbereiches abzüglich der Schutzabstände (guard bands) liegt. Umgekehrt ist das Teil nur dann nicht konform, wenn das Teil außerhalb der Toleranz zuzüglich der Schutzabstände liegt. Dazwischen ist keine eindeutige Aussage möglich.
Voraussetzungen
Zielgruppe / Voraussetzungen
Mitarbeiter und Kunden von Prüf- und Kalibierlaboratorien, Naturwissenschaftler, Qualitätsprüfer, Prüfplaner, Erstmuster- und Wareneingangsprüfer.