Beschreibung
Bei der Beurteilung der Stabilität und Fähigkeit von Fertigungsprozessen sowie bei deren laufender Überwachung stehen die messbaren (variablen) Produkt- und Prozessmerkmale zu Recht im Vordergrund. In den meisten Prozessen entstehen aber auch Produktmerkmale, die nur nach den Kategorien "fehlerfrei"/"fehlerhaft" (i.O./n.i.O.) bewertet werden können. Bei einigen Prozessen werden die Fehler auch bezogen auf eine bestimmte Einheit, beispielsweise eine Fläche, gezählt. Oft werden die Fehler durch Sichtprüfung mit dem menschlichen Auge oder durch eine automatische optische Inspektion (AOI) ermittelt und in verschiedene Fehlerarten wie "Gratbildung", "Kratzer", "Schlieren", "Verfärbungen" usw. klassifiziert.
Das Seminar beschäftigt sich mit der Frage, wie derartige Merkmale mit SPC (statistical process control) überwacht und geregelt werden können. SPC wird im Deutschen als Statistische Prozesslenkung bezeichnet und umfasst sowohl die Qualitätsregelkarten als auch den Nachweis der Prozessfähigkeit.
Kommende Starttermine
Hinweise zu Hard- und Software
- PC oder Laptop mit stabiler Internetanbindung (mind. 6 Mbit/s)
- Kopfhörer mit Mikrofon, bei Laptops reichen auch eingebaute Mikrofone und Lautsprecher
- Kamera (nicht zwingend erforderlich)
Um Bandbreite zu sparen arbeiten wir weitestgehend ohne Video. Vereinzelt vereinfacht die Videoübertragung jedoch die Zusammenarbeit und kann daher je nach Fall erforderlich werden. - Zwei Bildschirme (nicht zwingend erforderlich)
Ein zweiter Monitor ist bei Softwareschulungen von Vorteil, um parallel zur Präsentation mit der Software arbeiten zu können. - Die Software Q-DAS qs-STAT wird für den Schulungszeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie erhalten eine Schulungsversion mit Zeitfreischaltung per Download, die keine Installation erfordert. Bei In-House-Trainings ist auf Wunsch des Unternehmens auch die Vorstellung und Nutzung des Softwaresystems Minitab möglich.
- Unsere Online-Schulungen führen wir mit Microsoft Teams durch. Bei In-House-Online-Schulungen verwenden wir alternativ nach Rücksprache auch TeamViewer, Zoom, Skype, Cisco oder Webex, vorausgesetzt, Sie stellen uns das jeweilige Online-Tool zur Verfügung.
Inhaltsübersicht
1. Tag
- Merkmalsarten
- Abgrenzung zu kontinuierlichen Merkmalen
- Anzahl der fehlerhaften Einheiten
- Anzahl der Fehler pro Einheit
- Verteilungsmodelle
- Binomialverteilung für die Anzahl der fehlerhaften Einheiten
- Poisson-Verteilung für die Anzahl der Fehler pro Einheit
- Schätzung der Parameter aus Stichproben
- Berechnung und Interpretation von Vertrauens- und Zufallsstreubereichen
2. Tag
- Berechnung und Anwendung von Qualitätsregelkarten
- np- und p-Karte für binomialverteilte Merkmale
- u- und c-Karte für Poisson-verteilte Merkmale
- Eingriffskennlinien und erforderlicher Stichprobenumfang
- Vorlaufuntersuchungen
- Beispiele mit Q-DAS qs-STAT
- Prozessqualifikation für attributive Merkmale
- Aspekte der Definition der Fehlerkriterien und der Analyse von Prüfsystemen
- Die Kennzahlen "mittlerer Anteil fehlerhafter Einheiten" bzw. "mittlere Anzahl Fehler pro Einheit"
- Einsatz von QRK zur Beurteilung der Prozessstabilität
- Berechnung von Fähigkeitskennziffern für attributive Merkmale
- Fehlersammelkarten
- Aufbau und Datenerfassung
- Auswertung mit QRK
Schulungsdauer
Schulungsziel
Es werden Kenntnisse und Fertigkeiten bei der Auswahl und dem Einsatz von Qualitätsregelkarten für diskrete Merkmale vermittelt. Um ein umfassendes Verständnis dieser Methoden zu erreichen, werden die mathematisch-statistischen Grundlagen in verständlicher Form erörtert. Vorgestellt werden auch Methoden zur Ermittlung von Fehlerschwerpunkten, wie die Auswertung von Fehlersammelkarten mit der Pareto-Analyse. Die Berechnung und Anwendung der Qualitätsregelkarten wird an Fallbeispielen und Übungen mit der Software Q-DAS qs-STAT bzw. mit Microsoft Excel trainiert.
Zielgruppe / Voraussetzungen
Ingenieure und Techniker aus den Bereichen Arbeitsvorbereitung, Qualitätswesen und Produktion.