Die Kartenumlauftechnik

Ideenfindung leicht gemacht: mit der Kartenumlauftechnik. Diese Kreativitätsmethode trägt dazu bei, in Workshops und Meetings viele gute Ideen zu entwickeln, ohne dass diese zu früh zerschlagen werden. Wir verraten Ihnen, wie die Methode funktioniert.

Die Kartenumlauftechnik

Innovation: Ideen finden leicht gemacht

Kennen Sie diese Meetings, in denen neue Ideen oder Lösungen gesucht, diese aber sofort verbal zerschlagen werden, kaum dass sie jemand in den Raum geworfen hat? Das Ende vom Lied: Man sitzt eine ganze Weile zusammen, wertvolle Arbeitszeit geht für andere Aufgaben verloren und am Ende ist man genauso schlau wie vorher. Zeitverschwendung. Um diesem Phänomen Einhalt zu gebieten, gibt es die Kartenumlauftechnik, eine kreative Ideenfindungsmethode, die gerne in Kick-Offs oder Innovationsworkshops eingesetzt wird. 

Kartenumlauftechnik: Das steckt dahinter

Letztendlich lässt sich die Kartenumlauftechnik mit Brainstorming vergleichen. Ein:e Moderator:in wirft eine Fragestellung in den Raum, alle Meeting- oder Workshop-Teilnehmende notieren ihre Ideen dazu auf Karten. Diese werden dann an den/die Nachbar:in weitergereicht, auf der Grundlage neue Ideen notiert und am Ende werden diese in der Gruppe gemeinsam angeschaut, analysiert, bewertet und priorisiert. 

So funktioniert’s im Detail

Wichtig ist, dass die Kartenumlauftechnik von mindestens einer Person moderiert wird. Dann folgen verschiedene Schritte:

1. Definition der Aufgabe und Zielsetzung

Der/die Moderator:in erklärt die Aufgabe und das Ziel, das mit der Methode verfolgt wird. Er/sie gibt einen Überblick über die Ausgangssituation, gibt alle bisher bekannten Fakten preis und wirft dann genau ein Problem oder eine Frage in den Raum, für das eine Lösung oder für die eine Antwort gefunden werden soll. 

2. Notieren von Antworten oder Lösungen 

Im nächsten Schritt notieren alle Meeting- oder Workshop-Teilnehmer:innen ihre Antworten oder Lösungsideen auf Karten: jede Idee auf eine eigene Karte. Jede:r arbeitet in diesem Schritt für sich. Der/die Moderator:in stoppt die Zeit.

3. Weitergabe und erneute Ideenfindung

Nach etwa 3 bis maximal 5 Minuten, wenn der Ideenfluss nachlässt, wird gestoppt und die Teilnehmenden geben ihre Karten an den/die jeweils links sitzende:n Nachbar:in weiter. Der/die liest die Karten durch und entwirft auf der Grundlage neue Ideen, die er/sie wiederum auf neuen Karten einzeln notiert.

Schritt 2 und 3 wiederholen sich dann für einige Runden. Auf Grundlage der Nachbarskarten werden neue Ideen auf weitere Karten geschrieben, diese weitergereicht, der/die Nachbar:in entwirft inspiriert durch die Inhalte der Karten neue Ideen und notiert diese wieder auf Karten, die er/sie weiterreicht.

4. Beenden des Kartenumlaufs

Nach einer gewissen Zeit wird es zunehmend schwerer, neue Ideen zu finden. Dann ist es für den/die Moderator:in an der Zeit, den Kartenumlauf zu beenden.

5. Sammeln der Karten

Nun sammelt der/die Moderator:in sämtliche Karten ein und breitet sie auf dem Boden oder auf einem großen Tisch aus. Doppelnennungen werden in diesem Schritt aussortiert. Ideen, die nicht ganz klar sind, werden vom Teilnehmenden genauer erläutert, so dass es nicht zu Missverständnissen kommt.

6. Erstellung eines Clusters

Weil in der Regel viele Karten in eine ähnliche Richtung gehen, werden im nächsten Schritt thematisch zusammengehörende Karten gebündelt. Für jedes Bündel wird eine passende Überschrift gewählt, die die Inhalte grob beschreibt. Anschließend werden die Bündel an ein Whiteboard oder eine Pinnwand geheftet. 

7. Bewertung der jeweiligen Themenbereiche

Vermutlich haben Sie nun viele Bündel an der Pinnwand kleben, so viele, dass diese unmöglich alle angegangen werden können. Meistens werden nur wenige Ideen oder gar eine Lösung umgesetzt. Deshalb geht es nun darum, Prioritäten festzulegen. Hier sind alle Teilnehmenden gefragt, die für jedes Thema Bewertungspunkte abgeben. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, dass jede:r 5 Punkte zur Verfügung hat, die er/sie einzeln, aufgeteilt oder gebündelt den verschiedenen Themen, die er/sie für wichtig erachtet, zuordnet. Das Thema, das am Ende die meisten Punkte erhält, ist das, was dann auch in der Praxis detaillierter erarbeitet und umgesetzt wird.

Klingt auf jeden Fall spaßiger und interaktiver als das klassische Brainstorming in Meetings oder Workshops, bei denen viele Ideen direkt in der Luft zerrissen werden, oder? Die Kartenumlauftechnik setzt genau hier an. Zum einen werden mit ihr mehr und qualitativ hochwertigere Ideen gesammelt, zum anderen bleiben unnötige Konflikte und Diskussionen gleich auf der Strecke.

Kommt es doch zu Konflikten, dann helfen Ihnen vielleicht unsere Kurse zu Konfliktmanagement weiter.

#Autor#

Vanessa Schäfer

Head of Content (mehr anzeigen)
Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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