Home-Office-Knigge

Wie verhält man sich im Home-Office? Wer von seinem/seiner Vorgesetzten dorthin geschickt wird, stellt sich genau diese Frage. Was wird von einem erwartet? Worauf muss man achten? In unserem Home-Office-Knigge erfahren Sie mehr.

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10 Tipps für alle, die von zu Hause aus arbeiten

Wie verhält man sich im Home-Office? Wer von seinem Vorgesetzten dorthin geschickt wird, stellt sich genau diese Frage. Was wird von einem erwartet? Worauf muss man achten? Was sollte man lieber lassen? Für zahlreiche Bereiche gibt es inzwischen einen Knigge: Verhaltensregeln für den Besuch im Restaurant reihen sich an Umgangsregeln mit anderen Menschen. Da fehlt nur noch ein Knigge für die Arbeit im Home-Office. Den haben wir für Sie! Dürfen wir vorstellen: 10 Tipps für alle, die von zu Hause aus arbeiten.

1. Morgenroutine pflegen

Für die Arbeit nicht aus dem Haus zu müssen, das ist schon praktisch. Morgens einfach noch mal umdrehen, wenn der Wecker klingelt, und fünf Minuten vor Arbeitsbeginn vom Schlafanzug in die Jogginghose hüpfen. Klingt gemütlich?! Mag sein, aber die Produktivität fördert es nicht. Deshalb sollten Heimarbeiter eine Morgenroutine pflegen, um Ordnung in den Tag zu bringen: aufstehen mit dem Weckerklingeln, duschen, Zähne putzen, etwas Anständiges anziehen, Frühstück und dann geht es los mit der Arbeit. Wer werktags immer zur gleichen Zeit den Wecker stellt und dieselbe Morgenroutine an den Tag legt, dem gelingt es, auch im Home-Office jeden Tag Ergebnisse zu erzielen.

2. Professionelles Arbeitsumfeld schaffen

Nicht jeder hat zu Hause ein Arbeitszimmer. Doch selbst, wer nur eine kleine Arbeitsecke auf dem Küchentisch eingerichtet hat, kann sich dort ein professionelles Arbeitsumfeld schaffen. Also weg mit den Sachen, die dort nicht hingehören. Wer im Home-Office Verträge abschließt, Rechnungen schreibt, Bilanzen erstellt oder die Marketing-Kampagnen des Unternehmens anstößt, der sollte diesen Aufgaben den nötigen Respekt zollen und sie nicht im Fernsehsessel, im Bett oder am mit Kochutensilien überladenen Küchentisch erledigen. Professionelle Arbeit braucht ein professionelles aufgeräumtes Umfeld.

3. Tag strukturieren und organisieren

Ohne Organisation und Struktur geht es nicht: Wer sich jeden Morgen neu überlegt, was er mit dem Arbeitstag anfängt, der verplempert zu viel Zeit mit Überlegen und Nichtstun. Es ist wichtig, einen Home-Office-Arbeitstag genauso zu strukturieren wie jeden Büroarbeitstag. Eine Arbeitsorganisation mit Outlook kann für die nötige Stuktur genauso effektiv sein wie eine händisch geschriebene To-do-Liste. Projektmanagement-Tools wie Asana und Trello bieten ebenfalls wertvolle Unterstützung. Wer einen Überblick über alle anstehenden Aufgaben hat und diese nach Wichtigkeit und Dringlichkeit priorisiert, bekommt am Ende des Tages mehr erledigt. Zeitmanagement-Methoden wie die ALPEN-Methode, das Eisenhower-Prinzip oder die Pomodoro-Technik können ebenfalls zur Unterstützung herangezogen werden.

4. Mit den Kollegen abstimmen

Arbeiten alle vor Ort im Büro, läuft Abstimmung meistens nebenher ab. Im Home-Office ist das gar nicht so leicht. Da kann man nicht einfach mal schnell dem Kollegen etwas über den Schreibtisch zurufen. Interne Messenger-Systeme bieten sich für einen schnellen Austausch an. Auch tägliche Check-Ins eignen sich, um da bereits das Wesentliche zu sprechen. Darüber hinaus sollte es klare Absprachen geben, in welchem Zeitfenster das ganze Team arbeitet, wann Zeiten für Stillarbeit angesagt sind und wie schnell Kollegen auf interne E-Mails reagieren sollten. Das hilft, damit es nicht jeden Tag aufs Neue endlosen Telefonaustausch oder eine Runde E-Mail-Ping-Pong gibt.

5. Pausen einlegen

Vor allem im Home-Office neigt man dazu, pausenlos durchzuarbeiten. Heimarbeiter haben das Gefühl, permanent erreichbar sein zu müssen und wollen beweisen, dass sie wirklich etwas schaffen und nicht nur faul auf der Couch liegen. Gesund ist das aber nicht. Deshalb: Im Home-Office unbedingt eine feste Mittagspause einlegen, die nicht am Rechner verbracht wird. Ist eine anstrengende Aufgabe erledigt, ist es auch erlaubt, sich mal zwei, drei Schritte in der Wohnung zu bewegen, in Ruhe einen Kaffee zu kochen oder mit dem Kollegen zu telefonieren: Im Büro würde man das ja genauso machen.

6. Ablenkungen vermeiden

Ablenkungen lauern im Home-Office überall. Steht man im Büro allein schon aufgrund der Anwesenheit der Führungskraft und der Kollegen unter dem Druck, seine Arbeit erledigen zu wollen, so bleibt dieser Druck zu Hause aus – zumindest, wenn man keinen pedantischen Chef mit ausgeprägtem Kontrollzwang hat. Hier mal eben ein Plausch mit der Nachbarin, dann mal einen Berg an Wäsche zusammenlegen, der tropfende Wasserhahn gehört auch mal repariert… Zu Hause verschwimmen leicht die Grenzen zwischen Arbeits- und Berufsleben. Umso wichtiger ist es, klare Grenzen zu ziehen. Während der Arbeitszeit wird gearbeitet und Wäsche, Wasserhahn und Nachbarin ignoriert.

7. Rituale pflegen

Rituale bestimmen unser ganzes Leben. Warum aber werfen wir sie so leicht über Bord, wenn wir im Home-Office arbeiten? Besonders dann sind sie doch wichtig! Geht man im Büro in der Mittagspause gern mal eine Runde um den Block, verbringt man im Home-Office die Pause lieber ohne Bewegung und frische Luft. Haben wir bei der Arbeit im Büro nebenher das Radio laufen, so bleibt es bei der Arbeit zu Hause häufig aus. Warum? Genau diese Rituale helfen dabei, Home-Office-Tage zu strukturieren und sie als normalen Arbeitstag zu betrachten. Halten Sie also an Ihnen fest!

8. Soziale Kontakte pflegen

Menschen sind soziale Wesen. Wer Corona-bedingt über mehrere Monate im Home-Office arbeitet, neigt dazu, sich zurückzuziehen. Umso mehr sollten Heimarbeiter ihre Sozialkontakte pflegen. Wer bei der Arbeit viel mit Menschen zu tun hat, zum Beispiel im Vertrieb, der sollte den Austausch mit den Kunden beibehalten, ganz egal ob via Telefon oder Video-Call. Auch im Kollegenteam ist es wichtig, die Kontakte zu pflegen. Ob bei einer gemeinsamen virtuellen Mittagspause oder einem gemeinsamen Afterwork. Dieser Austausch ist wertvoll. Interne Chats oder WhatsApp-Gruppen können ebenfalls genutzt werden, um sich über informelle Dinge auszutauschen und den Kontakt aufrechtzuerhalten. 

9. Auf Ernährung und Bewegung achten

Essen Sie normalerweise in der Kantine oder besorgen Sie sich etwas beim Imbiss um die Ecke? Da haben die meisten im Home-Office schlechte Karten. Doch gerade da, wo Bewegung rar ist, sollte auf ausgewogene Ernährung geachtet werden. Anstatt sich täglich Fast Food in den Ofen oder die Mikrowelle zu schieben, hilft es entweder vorzukochen oder sich mittags einen leichten Salat oder ein frisches Brot zuzubereiten. Das Gehirn braucht Energie, um richtig zu arbeiten. Bei unausgewogener Ernährung braucht die Verdauung mehr Energie, so dass die Konzentration darunter leidet. Also lieber gesünder und zwischendrin ein paar Nüsse oder frisches Obst als Snack und ganz wichtig: auf ausreichend Bewegung achten. Die 40-15-5-Regel kann hierbei Hilfestellung bieten.

10. Feierabend ist Feierabend

Schon bei den Ablenkungen in Punkt 6 haben wir von den verschwimmenden Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben im Home-Office gesprochen, so dass man leicht mal abgelenkt wird. Ähnlich verhält es sich mit dem Feierabend. Dann, wenn die Zeit für etwas anderes, für Ablenkung, gekommen ist, können sich viele Heimarbeiter nicht von der Arbeit lösen. Da wird beim Abendessen noch eben kurz aufs Diensthandy geguckt. Vorm Schlafengehen werden noch ein paar dienstliche Mails beantwortet. Und wenn gerade nichts Gutes im Fernsehen läuft, macht man eben an dem Projekt bei der Arbeit weiter. Schluss damit! Feierabend ist Feierabend! Auch im Home-Office muss niemand permanent erreichbar sein oder nonstop arbeiten. Auf eine gesunde Balance kommt es an!

#Autor#

Vanessa Schäfer

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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