Job Crafting – der Weg zu mehr Spaß an der Arbeit

Mit ein paar Jahren Berufserfahrung weiß jede:r: Den Traumjob gibt es nicht. Jeder Job hat seine Ecken und Kanten. Durch Job Crafting kann man sich die Arbeit so gestalten, dass sie sinnstiftend und erfüllend wird. Neugierig, wie das funktioniert? Dann lesen Sie weiter.

Job Crafting – der Weg zu mehr Spaß an der Arbeit

Gestalten Sie sich Ihren Job anhand Ihrer Stärken 

“Eigentlich ist er ja ganz okay, wenn da nur nicht... wäre”, denken Sie so manchmal über Ihren Job? Oder vielleicht doch eher so: “Noch mehr Spaß an der Arbeit hätte ich, wenn ich... besser einbringen könnte.”? Mit ein paar Jahren Berufserfahrung weiß jede:r: Den Traumjob gibt es nicht. Jeder Job hat seine Ecken und Kanten. Und doch kann man sich durch Job Crafting die Arbeit so gestalten, dass sie sinnstiftend und erfüllend wird. Neugierig, wie das funktioniert? Dann lesen Sie weiter. 

Job Crafting, um wieder neue Lust am alten Job zu bekommen. Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein, oder? Indem man die eigenen Aufgaben aus Eigeninitiative verändert, die Tätigkeiten auf die eigenen Bedürfnisse und das Leben anpasst, wirkt die Arbeit auf einmal wieder sinnstiftend und motivierend. Der Begriff Job Crafting wurde 2001 durch die beiden US-Forscherinnen Amy Wrzesnieswki und Jane E. Dutton im Rahmen einer Studie geprägt und rückt seither mehr und mehr in den Fokus von Unternehmen und Mitarbeitenden. 

Job Crafting: Was ist das überhaupt? 

Job Crafting ist ein permanenter Prozess. Dabei gestalten Mitarbeitende proaktiv ihren eigenen Arbeitsplatz. Das heißt sie gestalten ihren Job so um, dass sich persönliche Präferenzen und Stärken mehr einbringen lassen, was wiederum die Motivation fördert und in der Summe zu mehr Zufriedenheit und Identifikation mit dem Unternehmen beiträgt. Das passiert nicht über Nacht, sondern Schritt für Schritt. 

Ziele des Job Crafting 

Wer seine Stärken bei der Arbeit mehr einbringen kann, empfindet diese als sinnstiftender. Die Ziele des Job Crafting sind also ganz einfach: Der Person-Job-Fit soll gesteigert werden, so dass wieder mehr Freude an der Arbeit erlebt wird. Das steigert das Wohlbefinden, führt zu Zufriedenheit und verringert das Stresserleben. Motivierte Mitarbeiter:innen arbeiten produktiver und stecken andere damit an. Durch Job Crafting wird ein Unternehmen ganzheitlich agiler und wettbewerbsfähiger. 

Die verschiedenen Arten von Job Crafting 

Nun gibt es verschiedene Bereiche, an denen man Job Crafting ansetzen kann. Man unterscheidet zwischen: 

  • Task Crafting: Hierbei wird die Art, der Umfang, die Reihenfolge und die Menge an Aufgaben verändert, die die tägliche Arbeit ausmachen.  

  • Relational Crafting: Hierbei wird an den sozialen Kontakten im Arbeitsumfeld geschraubt, so dass es zu verändernden Interaktionen zwischen den Mitarbeiter:innen kommt. 

  • Cognitive Crafting: Hier ist der Ansatz, an der Bedeutung, mit der die eigene Rolle wahrgenommen wird, zu arbeiten und den eigenen Job nicht für sich stehend, sondern als Teil des Ganzen zu betrachten. 

Doch wie packt man das Ganze an? Wir blicken hinter die einzelnen Arten des Job Crafting: 

  • Task Crafting: Neue Aufgaben sollen in Ihr Aufgabenportfolio integriert, andere entfernt oder reduziert werden. Das können Sie angehen, indem Sie sich drei Aufgaben notieren, von denen Sie gerne mehr machen möchten. Und anschließend schreiben Sie sich drei Aufgaben auf, die Sie gerne seltener machen würden. Das schafft ein Bewusstsein, für Sie und Ihre:n Vorgesetzte:n. Wenn alle Teammitglieder diesen Schritt gehen, lassen sich Aufgaben teamübergreifend umverteilen. Job Rotation kann als Tool mit einbezogen werden. 

  • Relational Crafting: Bei dieser Art ändert sich das soziale Gefüge, mit dem die Aufgaben erledigt werden. Hierzu können Sie sich Gedanken machen, mit welchen Kollegen und Kolleginnen Sie gerne mehr zusammenarbeiten würden und mit welchen weniger. Sie wissen selbst: Je mehr man mit Menschen zusammenarbeitet, mit denen man gut auskommt und bei denen man sich wohlfühlt, desto leichter gehen die Aufgaben von der Hand, desto mehr Spaß hat man an der Arbeit und desto fruchtbarer ist diese. 

  • Cognitive Crafting: Hierbei geht es um das Mindset für die eigene Arbeit. Es gibt Aufgaben, die mögen monoton sein. Manche sind vielleicht alleine betrachtet nicht einmal sinnstiftend. Sobald Sie solche Gedanken hegen, wird es Zeit, an der Wahrnehmung Ihrer Rolle im Unternehmen zu basteln. Nehmen Sie die Vogelperspektive ein und blicken Sie so auf Ihre Aufgaben. Welche Auswirkung hat Ihre Arbeit im Gesamtkontext? Jede noch so stupide Aufgabe hat von außen betrachtet einen Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Schauen Sie genauer hin! 

So funktioniert es in der Praxis 

Wie erwähnt: Job Crafting ist keine einmalige Angelegenheit, sondern ein permanenter Prozess, der immer wieder geprüft und optimiert werden muss. Der Prozess beinhaltet, dass es auch zu Rückschlägen kommen kann und nicht alles von Anfang an reibungslos verläuft. Lassen Sie sich davon nicht unterkriegen, sondern bleiben Sie mit Hilfe des folgenden Ablaufs am Ball: 

  1. Arbeitsaufgaben analysieren: Welche Aufgaben sind vorhanden und welche Rolle spielen diese für das Unternehmen? Wo besteht Ihrer Meinung nach noch Optimierungspotential?

  2. Eigene Stärken erkennen: Worin sind Sie richtig gut, so dass das Unternehmen von diesen Stärken am meisten profitieren kann?

  3. Ist-Zustand analysieren: Wie lassen sich Ihre Stärken mit den anfallenden Aufgaben kombinieren? 

  4. Mit dem ersten Schritt beginnen: Mit der vorausgegangenen Analyse können Sie einzelne Elemente Ihres Jobs bereits umgestalten und schauen, was passiert. Gehen Sie dann den nächsten und übernächsten Schritt und optimieren Sie immer weiter.

  5. Austausch mit der Führungskraft: Wenn Sie bereits ein bisschen Job Crafting im Kleinen erprobt haben, setzen Sie sich mit Ihrer oder Ihrem Vorgesetzten zusammen. Überlegen Sie gemeinsam, wo Sie neue oder weitere Herausforderungen finden können und welche Aufgaben Sie im Gegenzug reduzieren oder auf andere Teammitglieder, die ihre Stärken dort haben, übertragen können. 

Falls Sie Zweifel daran haben, dass Ihr Arbeitgeber Sie beim Job Crafting unterstützen wird: Machen Sie sich darüber nicht zu viele Gedanken. Auch Führungskräfte wissen, dass Mitarbeiter:innen, die Spaß an dem haben, was sie machen, produktiver, effektiver und damit gewinnbringender arbeiten. Außerdem sind diese zufriedener und das wirkt sich positiv aufs Arbeitsklima aus.  

Beispiele von Job Crafting 

Sie sind sich noch unschlüssig, wie Job Crafting in der Praxis aussehen kann? Unsere Beispiele geben Ihnen eine Idee davon. 

  1. IT-Administrator Torben mag es total gerne, mit Menschen zusammen zu arbeiten. Das kommt bei seinem Job manchmal zu kurz. Schließlich wird er nur dann kontaktiert, wenn irgendwo etwas nicht funktioniert. Dabei ist er gut darin, anderen IT verständlich zu erklären. Dieses Talent kann er durch Job Crafting nun anwenden: Er gibt inzwischen neben seiner Arbeit als Admin auch unternehmensinterne IT-Schulungen.

  2. Bettina ist leidenschaftliche Sportlerin und arbeitet in der Abteilung Rechnungswesen eines Sportartikelherstellers. Ihr Schreibtalent kann sie bei ihren täglichen Aufgaben wenig einbringen. Durch Job Crafting hat sie den Mut gefasst und sich einer Kollegin aus dem Marketing in der Sache anvertraut. Dort ist sie auf offene Türen gestoßen: Nun schreibt sie regelmäßig auch Beiträge für den Unternehmensblog.

  3. Michael arbeitet als Werkstudent im Verkauf. Er schätzt den Kontakt zu den Kunden sehr. Allerdings würde er gerne sein Organisationstalent mehr zur Schau stellen und sieht im chaotischen Lager Optimierungsbedarf. Lange hat er sich nicht getraut, seine Vorgesetzte zu fragen, ob er für das Lager ein Organisationskonzept erstellen kann, so dass Waren schneller und leichter gefunden und verstaut werden können. Als er dann endlich den Mut fasste, war die Chefin dankbar um seinen Vorschlag. Ihr war das Chaos ebenfalls ein Dorn im Auge – doch sie hat keine bessere Lösung gefunden. 

Sie sehen: Job Crafting kann auf allen Seiten ein Gewinn sind. Wichtig ist, dass die Initiative, am eigenen Aufgabenprofil zu basteln, von dem/der Mitarbeiter:in kommt. Wird dem/der Mitarbeitenden die Idee aufgezwungen, bleibt der Frust meistens bestehen. Außerdem ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden für die neuen Aufgaben nicht überqualifiziert sind. Dann hält die Freude an den neuen Aufgaben, die langfristig zu simpel und anspruchslos sind, nur kurz an. Wenn Sie also denken “Eigentlich ist der Job ja ganz okay, wenn da nur nicht... wäre”, dann sollte Ihr erster Gedanke Job Crafting sein. Dadurch lässt sich das “wenn” im Satz manchmal ganz leicht tilgen. 

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Vanessa Schäfer

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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