Soft Skills zählen in der Pflege mehr als Hard Skills

Fachkräftenotstand in der Pflege: Wer in der Branche Fuß fassen möchte, hat gute Karten. Pflegeeinrichtungen suchen händeringend nach Fachpersonal. Welche Anforderungen Bewerber:innen erfüllen müssen, um eine offene Stelle zu ergattern, haben wir uns mal angeschaut.

Soft Skills zählen in der Pflege mehr als Hard Skills

Pflegekräfte gesucht! Auf diese 10 Anforderungen kommt es bei Bewerbern an

Notstand in der Pflege! Es fehlt hinten und vorne an Fachkräften. Aktuell sind rund 25.000 Stellen in der Alten- und Krankenpflege unbesetzt. “Was tun?”, fragen sich angesichts des akuten Fachkräftemangels Politiker gleichermaßen wie die Leiter von Pflegeeinrichtungen. Letztere versuchen sich gegenseitig auszustechen, um ihre offenen Stellen zu besetzen. Von übertariflicher Bezahlung ist in Stellenanzeigen die Rede gleichermaßen wie von privat nutzbaren Dienstwagen oder der Mitgestaltung des Dienstplanes für eine bessere Work-Life-Balance.

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Infografik Pflegekräfte
Attraktiv klingen die Angebote vor allem für diejenigen, die beruflich in der Pflege Fuß fassen wollen. Sie können sich den Arbeitgeber nahezu aussuchen. Eine Ausbildung zur examinierten Pflegekraft reicht oftmals schon aus, um eine Festanstellung zu finden. Das haben wir bemerkt, als wir 100 Stellenanzeigen im Pflegebereich genauer unter die Lupe genommen und die Anforderungsprofile gecheckt haben. Entstanden ist eine Top Ten, in der die Soft Skills gegenüber der Hard Skills deutlich überwiegen.

Einfühlungsvermögen landet auf Platz 3

Platz eins des Rankings nimmt die Ausbildung zur examinierten Pflegekraft ein. In 57 % der Stellenanzeigen wird eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zur examinierten Pflegekraft vorausgesetzt. Und dann folgt bereits eine Reihe an Soft Skills. Teamfähigkeit ist den Arbeitgebern fast genauso wichtig wie eine fundierte Ausbildung. “Gemeinsam sind wir für unsere Patienten stark”, sagen 56 % der Arbeitgeber. Doch damit nicht genug: Die Gabe, sich in andere hineinzuversetzen, ist für mehr als jeden dritten Arbeitgeber (39 %) ausschlaggebend: Einfühlungsvermögen nimmt den dritten Platz im Ranking ein, gefolgt von Verantwortungsbewusstsein, von dem in 32 von 100 Anzeigen die Rede ist.

Einen kleinen, aber feinen Unterschied gibt es in der Pflege: Es gibt examinierte Altenpfleger sowie examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger. Doch in den wenigsten Stellenanzeigen wird unterschieden. Nicht einmal in jeder dritten (31 %) wird explizit der Wunsch nach einem Gesundheits- und Krankenpfleger geäußert, die Mehrheit wünscht sich schlichtweg examinierte Pflegekräfte.

Sozialkompetenz spielt eine wesentliche Rolle

Und diese sollten neben Fach- und Pflegekompetenz (27 %) noch über weitere Kompetenzen verfügen: Wer mit Pflegebedürftigen arbeitet, braucht Kommunikationsstärke (28 %) – die auch im Umgang mit Kollegen und den Angehörigen der Patienten von Vorteil ist. Jeder vierte Arbeitgeber setzt ferner eine ausdrückliche Sozialkompetenz voraus, gefolgt von Flexibilität (23 %), welche die Arbeitszeiten sowie unvorhersehbare Situationen fordern.

Abgerundet wird die Top Ten von Einsatzfreude (22 %). Trotz der körperlichen und geistigen Belastung, die mit dem Pflegeberuf einhergehen, sollen Fachkräfte Spaß an ihrem Job haben. Sie arbeiten schließlich unmittelbar mit Menschen zusammen, die im Idealfall nicht Opfer des akuten Fachkräftemangels werden sollen – egal wie knapp die personellen und zeitlichen Ressourcen sind.

Zur Erhebung
Ausgewertet wurden 100 zufällig ausgewählte aktuelle Stellenanzeigen für Pflegekräfte der Online-Jobbörse stepstone.de (Filterkriterien: Vollzeit, feste Anstellung, Deutschland, Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege, neuer als 7 Tage). Die Erhebung fand Anfang Mai 2018 statt.

#Autor#

Vanessa Schäfer

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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