Toxische Denkmuster erkennen und beheben

Für ein gesundes Arbeiten ist auch die eigene Denkweise verantwortlich. Erfahren Sie hier, welche Mechanismen bei toxischem Denken greifen und wie Sie diesen Denkstrukturen begegnen können.

Toxische Denkmuster erkennen und beheben

Wer so denkt, steht sich oft selbst im Weg

“Denk doch einfach mal positiv!”, “Erlaub dir ja keine Fehler, sonst wirst du direkt gefeuert.” Sind Ihnen solche Äußerungen auch schon im Berufsalltag begegnet? Aus Angst vor Fehlern oder ungewollter Negativität nehmen wir Züge an, die uns nicht gut tun, auch nicht im Berufsalltag. Welche Mechanismen dabei greifen, warum wir uns so oft selbst im Weg stehen und wie wir die innere Sabotage beheben können, das erfahren Sie hier.

Die Sache mit der Fehlerkultur

Fehler zeugen von Nichtskönnen. Sie offenbaren schlampiges Arbeiten und entlarven Low Performer. Fehler dürfen nicht passieren, denn dann wird man nicht mehr ernst genommen – So hart diese Aussagen erstmal wirken, schwirren sie in vielen Köpfen unterschwellig umher. In manchen Fällen geht dies so weit, dass die Arbeit als purer Stress wahrgenommen wird. Psychische und physische Erkrankungen sind daher auch am Arbeitsplatz keine Seltenheit, wenn es um den Druck geht, keine Fehler zu machen.

In vielen Unternehmen wird jedoch aktiv an einer positiven Fehlerkultur gearbeitet, damit Mitarbeitende gar nicht erst im Hamsterrad der Gedanken festsitzen. So veröffentlichte statista.com eine Studie aus dem Jahre 2019, in der österreichische Arbeitnehmende den Umgang mit Fehlern in ihrem Unternehmen bewerten sollten. 73 % aller Befragten gaben dabei an, dass alle Teammitglieder aktiv mithelfen würden, die Auswirkungen eines Fehlers zu positivieren. Auf der anderen Seiten gaben jedoch 37% der Teilnehmenden an (eine Mehrfachauswahl der Antworten war möglich), dass sie Fehler lieber unter den Teppich kehren, als diese offen zuzugeben.

Unangebrachter Optimismus

Kommen wir zum Anfang zurück und damit zur Aussage “Denk doch einfach mal positiv!” Grundsätzlich ist gegen eine optimistische und positive Grundeinstellung nichts einzuwenden. Menschen mit einer gesunden positiven Haltung sind meist erfolgreicher und resilienter als Personen, denen die negative Denkweise leichter fällt. Toxisch wird das positive Denken jedoch dann, wenn es lediglich dazu dient, das Negative auszublenden und per se vom Guten auszugehen. Negative Emotionen und Gedanken gehören zum (Berufs-) Leben dazu. Wer zur toxischen Positivität neigt, verliert schnell an Beurteilungsvermögen, das in einigen Berufen essentiell ist. So müssen Vertriebler:innen auf die Bedürfnisse Ihrer Kunden und Kundinnen eingehen oder Fachleute aus dem Einkauf mit Lieferanten und Lieferantinnen Verträge aushandeln, wofür ebenfalls eine gesunde Einschätzung des Gegenübers vonnöten ist. 

Sind Sie wirklich produktiv?

Kennen Sie das Konzept der Prokrastination? Man schiebt Dinge munter vor sich her und steht am Schluss vor einem gewaltigen Berg an Aufgaben? Dass dies der eigenen Produktivität nicht gut tut, ergibt sich damit von selbst. Aber haben Sie schon mal von “Precastination” gehört? Dieses Modell stammt vom amerikanischen Psychologen David Rosenbaum. Er hat herausgefunden, dass auch das schnelle Abhaken von Punkten auf der To-do-Liste in manchen Fällen nicht förderlich für die eigene Produktivität sei. “Schuld” daran sei die Annahme, dass Produktivität gleichzusetzen sei mit der Erledigung vieler Aufgaben in kurzer Zeit. Schnelligkeit ist auf der anderen Seite jedoch mit erhöhter Fehleranfälligkeit verbunden. Die Zeit, die man scheinbar eingespart hat, kommt anschließend on top, um die Fehler auszumerzen. Sinnvoller ist es daher, der Aufgabe etwas mehr Zeit zu schenken, um dadurch wirklich produktiver und schneller mit dieser abschließen zu können.

Raus aus dem Gedankenkarussell

Ob Angst vor Fehlern, eine gehetzte Arbeitsweise oder toxischer Positivismus: Es gibt Mechanismen und Wege, aus dem Strudel der Selbstsabotage wieder herauszukommen:

  • Prozesse anstoßen, die die Fehlerkultur im Unternehmen zu einer positiven machen
  • Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga, um Stress abzubauen
  • Resilienzübungen in den Alltag integrieren, etwa ein Dankbarkeitstagebuch führen und in schlechten Zeiten darauf zurückgreifen
  • das Gespräch mit vertrauten Menschen (auch auf der Arbeit) suchen
  • Muster in Ihren Gedankenstrukturen erkennen und Lösungsstrategien erarbeiten
  • realistische Ziele setzen, diese Ansätze in die Tat umzusetzen, um am Ball zu bleiben

Benötigen Sie ein Coaching, das Sie im Beruf wieder auf Kurs bringt? Schauen Sie dazu gerne in unseren beruflichen Coachings vorbei. 

#Autor#

Svenja Oeder

Communications Manager (mehr anzeigen)
Svenja ist als Communications Manager bei kursfinder.de tätig. Sie sorgt als Redaktionsleitung unter anderem dafür, dass die Webseite nutzerfreundlich und SEO-optimiert gestaltet ist, sodass die Portalnutzer:innen zu der Weiterbildung gelangen, die sie weiterbringt. Dazu stellt sie mit ihrem Website-Team sicher, dass die Kurse der Anbieter auf kursfinder.de ansprechend dargestellt werden. Neben ihrer Website-Tätigkeit stammen alle Beiträge des kursfinder.de-Wissensguides aus ihrer Feder. In diesem wird regelmäßig ein neuer, kurzweiliger Artikel veröffentlicht, der den Lesenden entweder eine neue Kompetenz aufzeigt oder Zusatzwissen im Job vermittelt. (weniger anzeigen)

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Svenja ist als Communications Manager bei kursfinder.de tätig. Sie sorgt als Redaktionsleitung unter anderem dafür, dass die Webseite nutzerfreundlich und SEO-optimiert gestaltet ist, sodass die Portalnutzer:innen zu der Weiterbildung gelangen, die sie weiterbringt. Dazu stellt sie mit ihrem Website-Team sicher, dass die Kurse der Anbieter auf kursfinder.de ansprechend dargestellt werden. Neben ihrer Website-Tätigkeit stammen alle Beiträge des kursfinder.de-Wissensguides aus ihrer Feder. In diesem wird regelmäßig ein neuer, kurzweiliger Artikel veröffentlicht, der den Lesenden entweder eine neue Kompetenz aufzeigt oder Zusatzwissen im Job vermittelt.

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