Beschreibung
Das Seminar "Absicherung der Lebensdauer und Zuverlässigkeit in der Produktentwicklung" vermittelt praxisbewährte Methoden und Herangehensweisen aus der Zuverlässigkeitstechnik. Die einzelnen Kapitel sind so aufeinander abgestimmt, dass fundiertes Wissen verständlich und nachvollziehbar aufgebaut wird.
Praxisnahe Fallstudien helfen dabei, die theoretischen Konzepte in realen Anwendungen umzusetzen. Durch jahrelange Forschung auf dem Gebiet der Zuverlässigkeitstechnik, Lebensdauer- und Funktionserprobung, gepaart mit praktischer Erfahrung in zahlreichen industriellen Anwendungen und unserer Industrieerfahrung stellen wir sicher, dass State-of-the-Art Methoden und Effizienz vereint werden.
Mit Abschluss dieses Seminars verfügen Sie über die nötigen Grundlagen, um wichtige Entscheidungen rund um das Thema Absicherung zu treffen. Angefangen von der Planung in der Konzeptionsphase bis zum Monitoring nach der Marktfreigabe sind Sie fähig, die Rahmenbedingungen für ein zuverlässiges Produkt zu gestalten.
- Fach- und Führungskräfte, die die Qualität der Produkte steigern möchten
- sämtliche Mitarbeiter aus der Konstruktion, Erprobung, Qualitätssicherung und Berechnung
- relevante Abteilungen, die Anforderungen an die Zuverlässigkeit in der Produktentwicklung stellen
Donnerstag, 7. und Freitag, 8. November 2024
9.00 bis 12.15 und 13.15 bis 16.30 Uhr
Teil I: Einführung in die Absicherung
- Motivation
- Reale Fallbeispiele aus der Praxis
- Zusammenhang: Absicherung & Zuverlässigkeitstechnik
- Rollenverständnis in der Absicherung
- Definition: Zuverlässigkeit
- Einflussfaktoren auf die Zuverlässigkeit
- Gesetzliche Anforderungen
- Chancen und Risiken
- Grundlegende Konzepte einer zuverlässigkeitsgerechten Gestaltung von Produkten
- Versuchsbasierte Auslegung – „Optimierungsschleifen“ durch iterative Konstruktionsanpassungen
- Erfahrungsbasierte Auslegung – „Overengineering“
- Auslegung gemäß Standards sowie nationalen und internationalen Regelwerken
- Zuverlässigkeitsorientierte Auslegung – „Design for Reliability“
Teil 2: Mathematische Grundlagen in der Zuverlässigkeitsabsicherung
- Motivation: Warum fallen Produkte aus?
- Qualitative und quantitative Ansätze einer Zuverlässigkeitsanalyse
- Grundbegriffe der Statistik, Wahrscheinlichkeitstheorie und Zuverlässigkeitstechnik
- Klassische Verteilungen in der Zuverlässigkeitstechnik
Teil 3: Zuverlässigkeitsanalyse
- Einführung
- Bedeutung einer Medianschätzung
- Klassifizierung von Lebensdauerdaten – Ausfälle und Durchläufer
- Die „Weibullanalyse“
- Ansätze zur Ermittlung unbekannter Verteilungsparameter – Medianrang-Regression (MRR) vs. Maximum-Likelihood-Methode (MLE)
- Vertrauensintervall
- Stichprobe vs. Grundgesamtheit
- Vertrauensintervalle, basierend auf dem MRR
- Vertrauensintervalle, basierend auf dem MLE
- Relevanz eines Vertrauensintervalls am Beispiel der Auswertung unterschiedlicher Stichproben derselben Grundgesamtheit
- Rechnerische Datenauswertung inkl. praktischer Übungen
- Ausblick: Mischverteilung, konkurrierende Ausfallmechanismen und Chargeneinflüsse mit Beispielen
- Interpretationsübungen
Teil 4: Modellierung der Systemzuverlässigkeit
- Motivation: Regelkreis der Zuverlässigkeitsabsicherung
- Möglichkeit einer Lebensdauer- und Zuverlässigkeitsmodellierung
- Physikalisch-basierte Lebensdauermodell (PoF)
- Beispiele für eine Zuverlässigkeitsmodellierung in der Praxis
Teil 5: Stochastische Simulation in der Zuverlässigkeitsabsicherung
- Motivation
- Rolle stochastischer Ansätze in der Zuverlässigkeitsabsicherung
- Resampling-Verfahren
- Monte-Carlo-Verfahren
- Parametrisches Bootstrap
- Nicht-Parametrisches Bootstrap
- Anwendungsbeispiele
Teil 6: Genauere Ergebnisse in der Zuverlässigkeitsanalyse durch Bias-Korrekturen
- Einführung: Bias-Korrekturen
- Einfluss auf Punktschätzer
- Einfluss auf Vertrauensintervalle
- Beispiele
Teil 7: Effiziente Erprobungsstrategien
- Einführung in experimentelle Absicherung
- Ansätze einer effizienten Erprobung: Eine Übersicht
- „Der Success-Run-Test“– Test ohne Ausfälle
- Success-Run mit unerwarteten Ausfällen
- Strategien zur Reduzierung des Erprobungsaufwands
- Motivation: Raffungsfaktor und Lebensdauerverhältnis
- Erfolgskriterien bei der experimentellen Absicherung
- Möglichkeit zur reduction des Erprobungsaufwands
- Zeitliche Raffung - Omission
- Beschleunigte Erprobung: Qualitative und quantitative Ansätze
- Degradationserprobung inkl. Anwendungsbeispielen
- Grundlagen der Betriebsfestigkeit
- Design of Experiments – Statistische Versuchsplanung inkl. Übungen zur Versuchsplanung und -auswertung
Teil 8: Fragen und Antworten aus der Praxis anhand von Fallbeispielen der Teilnehmer
Kommende Starttermine
Videopräsentation
Infos anfordern
TAE – Berufliche Fort- und Weiterbildung
Die Technische Akademie Esslingen (TAE) gehört seit mehr als 65 Jahren zu den bedeutendsten Anbietern für berufsvorbereitende und berufliche Qualifizierungen Deutschlands. Die TAE deckt mit jährlich rund 1.000 Veranstaltungen in 17 verschiedenen Themenbereichen nahezu jedes Feld ab, zu dem man sich...
Erfahren Sie mehr über TAE - Technische Akademie Esslingen e.V. und weitere Kurse des Anbieters.