Beschreibung
Die überwiegende Anzahl von Schäden an Gebäuden ist direkt oder indirekt auf das Einwirken von Wasser zurückzuführen. Sei es durch Wasser von außen (Dach, Fassade), von unten (erdberührte Bauteile) oder von innen (Leckagen, Undichtigkeiten, überhöhte Luftfeuchte, zu hohe Baufeuchte, bauphysikalische Fehler). In allen Fällen ist Eile geboten, die Schadensursache festzustellen, das Schadensausmaß zu erfassen und alle durchfeuchteten Baustoffe zu bewerten, um weitere Folgeschäden zu vermeiden und geeignete Trocknungs- und Instandsetzungsmethoden festzulegen.
Die Feststellung des Feuchtezustands von Bauteilen und Baustoffen ist aber nicht nur erforderlich bei der Schadensanalyse, sondern auch zur Beurteilung der Belegreife von Estrichen und Beton oder zur Langzeit-Überwachung von Änderungen des Feuchtezustands von Baustoffen bzw. Bauteilen vor oder nach baulichen Maßnahmen (Feuchte-Monitoring).
Bei diesem Seminar werden zunächst die Grundlagen zur Feuchtespeicherung in Baustoffen (Baustofffeuchte) vermittelt und Grenzwerte zu hoher Feuchtegehalte verschiedener Baustoffe aufgezeigt. Es werden die verschiedenen Feuchtemessverfahren vorgestellt und deren Eignung für den jeweiligen Anwendungsfall. Die Teilnehmer lernen, Messergebnisse richtig zu interpretieren und zu bewerten. Es werden die Möglichkeiten und Grenzen zerstörungsfreier/-armer Messverfahren dargelegt und erörtert, wie Mess- und Anwendungsfehler vermieden werden können. Abgerundet wird das Seminar mit Praxisbeispielen und einer praxisorientierten Vorstellung von Mess- und Trocknungsgeräten.
Hinweis
Das Seminar ist gemäß der Fortbildungsordnung der Ingenieurkammer Baden-Württemberg und der Ingenieurkammer-Bau NRW anerkannt.
Diese Veranstaltung wird von der Architektenkammer Baden-Württemberg als Fort- /Weiterbildung mit einem Umfang von 8 Unterrichtsstunden für Mitglieder (nicht Architekten/Stadtplaner im Praktikum) anerkannt.
Diese Veranstaltung ist von der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege GmbH (WTA GmbH) mit einem Umfang von 6 Unterrichtseinheiten anerkannt.
Die Fortbildung wird für die Verlängerung der Eintragung in der Energieeffizienz-Expertenliste mit 8 Unterrichtseinheiten (Wohngebäude), 8 Unterrichtseinheiten (Nichtwohngebäude) und 8 Unterrichtseinheiten (Energieaudit DIN 16247/Contracting (BAFA)) angerechnet.
Architekten und Ingenieure, Bauunternehmen, Bauträger-, Projektentwicklungs-, Wohnungsbaugesellschaften, Bauleiter, Bausachverständige, Energieberater, Fach- und Führungskräfte aus dem Baugewerbe und der Trocknungstechnik, Projektverantwortliche öffentlicher Baumaßnahmen, Bauherrenvertreter, Immobilienverwaltungen
Montag, 20. Oktober 2025
9.00 bis 12.15 und 13.15 bis 16.30 Uhr
Baustofffeuchte – Was ist eigentlich trocken? (Theorie) (D. Ziegler)
- Feuchtespeicherung in Baustoffen
- Ausgleichsfeuchte, Feuchteverteilung, Feuchteprofile
- Grenzwerte für verschiedene Baustoffe
Feuchtemessung – Möglichkeiten und Grenzen aktueller Messverfahren (Theorie) (O. Frank)
- Vorstellung der gängigsten Messverfahren
- Welches Messverfahren für welchen Anwendungsfall?
- Möglichkeiten und Grenzen, Fehlervermeidung
Bewertung von Messwerten – Anwendung der Feuchtemessung in der Praxis (O. Frank)
- Bewertung von Messwerten
- Praxisbeispiele Schadensanalyse
- Praxisbeispiele Feuchte-Monitoring
Praxisteil (O. Frank, D. Ziegler)
- Vorstellung diverser Feuchtemessgeräte
- Messversuche durch die Teilnehmer an Probekörpern
- korrekte Anwendung; Fehlervermeidung; etc.