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Lernen in kleinen Häppchen

Mit etwas Abstand zum Seminarbesuch geraten Lerninhalte gerne in Vergessenheit. Hier setzt Microlearning an. Dabei wird Wissen dann angeeignet, wenn es gerade gebraucht wird. Wir beleuchten das Lernformat genauer und zeigen die Vorteile auf.

Microlearning: Lernen in kleinen Häppchen

Die 7 Vorteile von Microlearning

Wie lange liegt dein letzter Seminarbesuch zurück? Und wie viele der Inhalte sind dir noch präsent? Gar nicht mal so viele?! So geht es vielen mit etwas Abstand zur zurückgelegten Weiterbildung. Häufig sind Seminarinhalte einfach nicht ad hoc im Arbeitsalltag anwendbar. Manche lassen sich nur bei bestimmten Herausforderungen anwenden. Andere werden nur bei bestimmten Aufgaben benötigt. Und wiederum andere können gar nicht eingesetzt werden, weil es die Unternehmenskultur oder -struktur nicht hergeben. Microlearning setzt genau an diesen Punkten an. Microlearning, auch Mikrolernen genannt, ist eine moderne Lernform, bei der Inhalte in kurzen, leicht verdaulichen Einheiten vermittelt werden. Diese sogenannte „Lernen in kleinen Häppchen“-Strategie bietet besonders in Zeiten digitaler Informationsflut eine effektive Alternative zum klassischen E-Learning. Wir verraten dir, was es damit auf sich hat und welche Vorteile diese Lernformate bieten.

Was versteht man unter Microlearning?

Microlearning bezeichnet eine Lernmethode, bei der Wissen in kurzen Lerneinheiten (z. B. Videos, Infografiken, Quizze oder Texte) vermittelt wird. Diese Einheiten dauern meist nur wenige Minuten – oft nicht länger als 3 bis 7 Minuten – und konzentrieren sich auf ein konkretes Lernziel. Es kann sowohl über mobile Geräte als auch am Arbeitsplatz oder unterwegs genutzt werden. Im Gegensatz zum umfassenderen E-Learning wird beim Microlearning gezielt punktuelles Wissen vermittelt. Der hohe Praxisbezug macht Microlearning besonders beliebt. Hinzu kommt, dass es jederzeit und überall verfügbar und somit selbstständig konsumierbar ist. Das kurze Lernvideo von zwei bis zehn Minuten zu einem bestimmten Thema ist der Klassiker. Doch auch Infografiken, Quizze oder kurze Texte mit hohem Interaktionsanteil zählen zu Microlearning.

Die Vorteile von Microlearning

Diese modernen kurzen Lernformate gehen mit zahlreichen Vorteilen einher, von denen wir dir die wesentlichen einmal vorstellen:

  1. Zeitersparnis im Alltag
    Microlearning lässt sich flexibel in den Alltag integrieren. Kurze Lerneinheiten passen perfekt in Pausen, den Arbeitsweg oder Wartezeiten. Das reduziert die Einstiegshürde erheblich – selbst stark eingebundene Berufstätige finden Zeit zum Lernen.

  2. Förderung der Aufmerksamkeit
    Studien zeigen, dass die Aufmerksamkeitsspanne beim Lernen begrenzt ist. Microlearning nutzt diese Erkenntnis gezielt: Die kurzen Formate verhindern Überforderung und verbessern die Konzentration auf das Wesentliche.

  3. Besseres Erinnern durch Wiederholung
    Kleine Lerneinheiten lassen sich ideal wiederholen und festigen das Gelernte im Langzeitgedächtnis. Besonders bei regelmäßiger Anwendung steigert Microlearning die Merkfähigkeit nachhaltig – ein Prinzip, das auch Lern-Apps wie Duolingo nutzen.

  4. Hohe Motivation durch schnelle Erfolge
    Lernfortschritte werden durch Microlearning sofort sichtbar – das motiviert. Jede abgeschlossene Einheit erzeugt ein kleines Erfolgserlebnis. Gamification-Elemente wie Punkte oder Abzeichen steigern diesen Effekt zusätzlich.

  5. Lernen jederzeit und überall
    Ob unterwegs am Smartphone oder am Laptop zwischendurch – Microlearning ist orts- und zeitunabhängig. Lerninhalte lassen sich spontan aufrufen und ermöglichen bedarfsgerechtes Lernen genau im Moment des Bedarfs.

  6. Individualisiertes Lernen
    Microlearning ist modular aufgebaut. So können Lernende genau die Inhalte auswählen, die für sie relevant sind. Das erhöht die Relevanz und minimiert Informationsüberfluss.

  7. Einfache Integration in den Arbeitsalltag
    Microlearning lässt sich optimal in Weiterbildungsstrategien integrieren – besonders in Unternehmen. Mitarbeitende können ihr Wissen gezielt auffrischen oder neue Fähigkeiten Schritt für Schritt aufbauen, ohne lange Ausfallzeiten.

All diese Pluspunkte machen Microlearnings attraktiv. Doch nicht alle Inhalte lassen sich mit Hilfe dieser kurzen interaktiven Lernformate abbilden. Ein umfangreiches Thema kann zwar in mehrere kleine Teilbereiche und somit in mehrere Microlearnings gesplittet werden. Manche Themen eignen sich jedoch nur schwer, um sie verständlich und nachhaltig durch Microlearnings abzubilden. Deshalb werden sie Präsenzkurse oder Online-Seminare nicht ablösen – für die Vermittlung von kompaktem Anwendungswissen stellen sie jedoch in Zeiten von lebenslangem Lernen eine gute Ergänzung zum konventionellen Weiterbildungsangebot dar.

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Häufig gestellte Fragen

  • E-Learning ist ein übergeordneter Begriff für digitales Lernen. Microlearning ist eine spezielle Form davon, die auf kurze, fokussierte Lernimpulse setzt – im Gegensatz zu langen Modulen oder Kursen beim klassischen E-Learning.

  • Einzelne Microlearning-Einheiten dauern meist nur wenige Minuten. Ganze Microlearning-Kurse können je nach Aufbau zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen dauern – immer abhängig vom gewünschten Lernziel.

  • Eine Microlearning-Strategie beschreibt den systematischen Einsatz von Mikrolerneinheiten in Bildungsprozessen – beispielsweise zur Unterstützung von Onboarding, Produktschulungen oder Softskill-Trainings.

  • „Lernnuggets“ sind ein Synonym für Microlearning-Einheiten – also kleine, kompakte Lerneinheiten, die sich einem konkreten Wissensziel widmen.

  • Microlearning eignet sich nicht für komplexe Zusammenhänge, die ein tiefes Verständnis oder längere Denkprozesse erfordern. Auch bei fehlender Lernstruktur oder mangelnder Selbstdisziplin kann es an Effektivität verlieren.


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