Interkulturelle Kompetenz: Vermeiden Sie Fettnäpfchen

Andere Länder, andere Sitten: Interkulturelle Kompetenz ist in der heutigen Arbeitswelt wichtiger denn je. Unternehmen haben internationale Firmensitze, arbeiten in interkulturellen Teams zusammen und sind weltweit vernetzt. Wir verraten Ihnen, wie Sie durch interkulturelle Kompetenz Fettnäpfchen vermeiden.

Interkulturelle Kompetenz: Vermeiden Sie Fettnäpfchen

Verbessern Sie die Zusammenarbeit in interkulturellen Teams

Andere Länder, andere Sitten: Diese Redensart kennen wir von unseren Großeltern. Doch in unserer globalisierten Welt, in der Unternehmen international tätig sind, Standorte auf verschiedenen Kontinenten haben und Geschäftsbeziehungen weltweit pflegen, merken wir im Arbeitsleben häufig: An dieser Redensart ist durchaus etwas dran. Interkulturelle Kompetenz nimmt eine wichtiger werdende Rolle ein: Um im internationalen Arbeitsumfeld erfolgreich zu sein, wird sie in global tätigen Unternehmen vorausgesetzt.

Interkulturelle Kompetenz: Was bedeutet das überhaupt?

Jemand der interkulturell kompetent ist, versteht es, mit Menschen eines anderen kulturellen Hintergrundes angemessen umzugehen: Er verhält sich respektvoll, bringt Interesse und Verständnis für die andere Kultur mit, nimmt auf kulturelle Gepflogenheiten Rücksicht und ist fähig, auf angebrachte Weise verbal als auch nonverbal mit Menschen mit anderem Hintergrund zu kommunizieren. Interkulturelle Kompetenz setzt Sensibilität und Reflexion voraus: Man muss einerseits in der Lage sein, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen. Andererseits muss man auch fähig sein, seinen eigenen kulturellen Background kritisch zu betrachten und darf die eigenen Gepflogenheiten nicht als selbstverständlich oder einzig und allein richtig hinnehmen.

Vorsicht: Fettnäpfchenalarm!

Wer bereits im heimischen Team mit Menschen unterschiedlicher Länder und Kulturen zusammenarbeitet, weiß: Fettnäpfchen, in die man dabei treten kann, gibt es jede Menge! Das fängt bei der Sprache an, geht weiter über die Tischmanieren beim Lunch und endet bei einer unterschiedlichen Interpretation von diversen Tugenden. Im internationalen Kontext, bei einer Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinweg, wird das Ganze noch deutlich komplexer.

Ein paar einfache Beispiele verdeutlichen das

Pünktlichkeit ist eine deutsche Tugend. Unpünktlichkeit gilt als respektlos und unhöflich. In so manchem anderen Land verhält es sich dagegen anders: In Italien, Spanien oder der Türkei nimmt man es mit der Pünktlichkeit nicht so genau – doch nicht etwa, weil einem die Sache nicht wichtig wäre, sondern weil Pünktlichkeit einen anderen Stellenwert hat. In Frankreich gilt man etwa noch als pünktlich, wenn man mit 20-minütiger Verspätung zu einem Geschäftstermin eintrifft. In manchen arabischen Ländern legt man sich gar nicht erst auf eine Uhrzeit, sondern eine Tageszeit fest und verabredet sich “am Vormittag” oder “am Nachmittag”. Aber Vorsicht: Es geht auch anders! Manche asiatischen Länder nehmen es mit der Pünktlichkeit noch genauer als die Deutschen: Da gilt es schon als Beleidigung, wenn man nur eine Minute zu spät kommt.

Sogar schon bei der Begrüßung ist Vorsicht geboten: Reicht man hierzulande seinem Geschäftspartner in der Regel die Hand, so pflegt man in anderen Ländern und Kulturen gerne weniger Körperkontakt. In China und Japan bevorzugt man eine leichte Verbeugung zur Begrüßung. In Ländern wie Russland gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Nur Männer begrüßt man per Handschlag, Frauen begrüßt man verbal und nickt ihnen kurz zu.

Geschäftsessen mit Risiken

Besonders tückisch sind Geschäftsessen im internationalen Umfeld. Hier spielen unterschiedliche Glaubensrichtungen mit hinein: Ist man mit Muslimen zu Tisch, ist Schweinefleisch ein No-Go. Alkohol ist in vielen arabischen Ländern unüblich oder gar verboten. Orthodoxe Juden hingegen leben oft koscher. Sie lehnen Milchprodukte und Fleisch auf einem Teller ab und essen ausschließlich Fleisch von Tieren wie Lamm, Ziege oder Rind.

Aber nicht nur bei dem, was auf den Tisch kommt, gibt es Unterschiede. Auch am Tisch selbst: Schmatzen und rülpsen sind hierzulande verpönt. In asiatischen Ländern hingegen nicht. Die Essgeräusche gelten dort als Kompliment und verdeutlichen, wie gut es einem schmeckt.

Mit Offenheit und Aufgeschlossenheit punkten

Sie sehen: Fettnäpfchen lauern bei der internationalen Zusammenarbeit überall. Interkulturelle Kompetenz ist deshalb heutzutage gefragter denn je. Sich in andere hineinversetzen und angemessen mit seinen Mitmenschen umgehen zu können, ist im Job nie verkehrt, bei international agierenden Unternehmen jedoch ein Muss. Wo Verständnis gegenüber der Mentalitäten und Arbeitsweisen anderer fehlt, entsteht schließlich Frust. Wer nur seine eigene Perspektive als einzige richtige betrachtet, kann kein Verständnis für das Verhalten seiner Mitmenschen aufbringen. Dadurch gerät die Handlungsfähigkeit internationaler Teams ins Wanken. 

Wer hingegen kulturelle Hintergründe betrachtet und berücksichtigt, verändert zugleich seine Sichtweise auf seine Mitmenschen. Verständnis, Respekt und Rücksichtnahme sind die drei Stützpfeiler einer guten Zusammenarbeit – und sind in interkulturellen Teams besonders wichtig. Mit Offenheit, Aufgeschlossenheit und Interesse bringen Sie die wesentlichen Voraussetzungen für eine interkulturelle Zusammenarbeit mit. 

Wie wollen Ihre interkulturelle Kompetenz verbessern? Dann schauen Sie gerne mal bei unseren interkulturellen Trainings vorbei. Mit dem richtigen Kurs lernen Sie ganz schnell die Sitten anderer Länder kennen und erfahren, wie Sie damit umgehen.

#Autor#

Vanessa Schäfer

Head of Content (mehr anzeigen)
Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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