Smileys von und für Kollegen / Kolleginnen

Feedback im Job ist selten. Oft gibt es Rückmeldung nur vom Vorgesetzten und das einmal im Jahr: beim Jahresgespräch. Dabei gibt es einen neuen Trend namens Instant Feedback. Dieses ermöglicht schnellere und häufigere Rückmeldungen - auch unter Kollegen. Wir haben 5 Vor- und Nachteile für Sie zusammengefasst.

Smileys von und für Kollegen / Kolleginnen

5 Vor- und Nachteile von Instant Feedback

Ist die öffentliche Toilette sauber, gibt es einen lachenden Smiley für den Reinigungsservice. Auf Facebook verteilen wir “Likes” unter alles, was uns gefällt. In Online-Shops vergeben wir Sterne für das gekaufte Produkt. Aber wie bewerten wir die Arbeit unserer Kollegen oder Angestellten? Gar nicht oder wir sparen es uns für das Jahresgespräch auf. Das geht jedoch auch anders. Instant Feedback heißt der neue Trend: Via App kann schnell und unkompliziert ein “Daumen hoch” verteilt und ein kleiner Kommentar nachgeschoben, etwa wenn der Kollege gerade eine tolle Präsentation gehalten oder ein Projekt zum Abschluss gebracht hat. Was viele namhafte Unternehmen, etwa Adidas und SAP, schon praktizieren, wird von anderen noch kritisch beäugt. Deshalb haben wir für Sie 5 Möglichkeiten und Risiken von Instant Feedback zusammengetragen.

Pro

+ Schneller und direkter

Instant Feedback ermöglicht mehr und schnellere Rückmeldung. Da wir es gewohnt sind, überall im Alltag unser Feedback per Knopfdruck zu hinterlassen, sinkt durch den Einsatz der App die Nutzungsschwelle. Das hat für denjenigen, der Feedback einholt, einen entscheidenden Vorteil: Er muss nicht auf das Jahresgespräch warten, bis er Reaktionen auf seine Arbeit erhält.

+ Mehr Personen involviert

Ein weiteres Plus: Durch Instant Feedback wächst der Personenkreis, der Rückmeldung erteilt. Nicht nur der direkte Vorgesetzte hat die Möglichkeit, die Leistung des Mitarbeiters zu beurteilen und zu kommentieren. Auch Kollegen können äußern, was an der Arbeit der restlichen Belegschaft gut und verbesserungswürdig ist.

+ Umfragen am Puls der Zeit

Was das Tool noch Positives mit sich bringt: Pulsbefragungen innerhalb der Belegschaft sind möglich. Es lassen sich aktuelle Stimmungen und Trends innerhalb der Belegschaft zeitnah einfangen, was die jährliche oder halbjährliche Mitarbeiterbefragung nicht kann. Demnach sind auch schnellere Reaktionen auf die Ergebnisse möglich.

+ 360°-Beurteilungen

Was sagt der Lagerist zur neuen Entscheidung des Top-Managers? Meistens bleibt er ihm eine Reaktion schuldig, weil zwischen den Ebenen kein Austausch stattfindet. Mithilfe von Instant-Feedback ist jedoch eine 360-Grad-Beurteilung möglich. Für Führungskräfte eine gute Möglichkeit, sich breite, ehrliche Rückmeldung über die Abteilungsgrenzen hinweg einzuholen.

+ Proaktive Firmenkultur

Wenn Rückmeldung geben zu einem festen Teil im Unternehmen wird, schafft das eine neue Firmenkultur – nämlich eine agile Unternehmenskultur der Wertschätzung und Partizipation. Das wiederum trägt zur Zufriedenheit und Motivation der Belegschaft bei – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Contra

– Start mit Herausforderungen

Die Einführung von Instant Feedback stellt in Unternehmen oft eine Herausforderung dar. Zum einen ist die Zustimmung des Betriebsrates erforderlich, weil durch das System personenbezogene Daten generiert werden. Zum anderen muss die Zugänglichkeit für jeden Mitarbeiter sichergestellt werden. Weil nicht alle ein Diensthandy haben, muss eine Lösung gefunden werden, etwa eine Erlaubnis, die App auf dem privaten Smartphone zu nutzen.

– Chefs in Vorbildfunktion

Wenn etwas Neues in einem Unternehmen eingeführt wird, gibt es oft eine gewisse Skepsis der Neuerung gegenüber. Deshalb braucht es bei der Einführung von Instant Feedback nicht nur Mentoren, sondern auch Führungskräfte, die als gutes Beispiel vorangehen. Doch gerade die sind auch nicht immer so aufgeschlossen für Neuerungen. Und wenn der Chef nicht mitmacht, wieso sollte es dann die Belegschaft tun?

– Ersatz fürs Jahresgespräch?!

Ferner besteht eine weitere Gefahr: dass das Instant Feedback das Jahresgespräch ersetzt. Und das sollte es nicht. Der Austausch zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern von Angesicht zu Angesicht muss sein. Zumal diese Gespräche auch Grundlage für Gehaltsanpassungen und Beförderungen sind. Das kann eine App nicht leisten.

– Mitarbeiter bei Laune halten

Ist der erste Hype um die App verfolgen, besteht das Risiko, dass sie im stressigen Arbeitsalltag ein bisschen in Vergessenheit gerät und nicht mehr regelmäßig genutzt wird. Deshalb muss die Personalabteilung permanent darauf aufmerksam machen. Denkbar ist auch ein Gamification-Ansatz, um die Mitarbeiter bei Laune zu halten: Wer die App eifrig nutzt, erhält etwa Punkte oder Medaillen.

– Kritik richtig verpacken

Nicht alle Menschen sind besonders einfühlsam oder wortgewandt.Feedback kann deshalb auch mal nicht ganz so schön verpackt sein und weh tun. Um Kränkungen zu vermeiden, sollten im Unternehmen Schulungen angeboten werden, die darauf eingehen, wie man negatives Feedback angemessen rüberbringt und wie man mit diesem umgeht und darin eine Entwicklungschance erkennen kann.

Mehr über das richtige Feedback erfahren Sie im passenden Kurs.

#Autor#

Vanessa Schäfer

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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